1. Wie stellen Sie sich zur Energiezukunft Schweiz? Mit oder ohne Atomstrom?

Ich stehe voll und ganz hinter der Grünen Volksinitiative „Für den geordneten Ausstieg aus der Atomenergie“. Die AKW sollen 45 Jahren nach der Inbetriebnahme endgültig ausser Betrieb genommen werden. Leibstatt würde als letztes AKW im Jahr 2029 vom Netz gehen. Dies können wir schaffen, wenn wir konsequent auf Energiesparen, Energieeffizienz und erneuerbare Energien setzen. Laut Professor Dr. Rolf Wüstenhagen der Universität St.Gallen sind gemäss Investitionsszenarien von 23 Schweizer Stromversorger bereits 2020 rund 65% jenes Produktionsvolumens erreicht, das der Bundesrat bei einem Ausstieg bis 2030 erwartet!

 

2. Welche Lösung sehen Sie für eine Entsorgung der radioaktiven Abfälle?

Leider Gottes bis jetzt keine. Wir werden den künftigen x-tausend Generationen diesen hochgiftigen Abfall übergeben müssen. Darum müssen wir aufhören, weiteren Abfall zu produzieren. Der vorhandene radioaktive Abfall muss laufend kontrolliert werden, so dass man eingreifen könnte, falls etwas schief gehen würde. Seine Rückholbarkeit ist aber auch in Anbetracht möglicher technologischen Entwicklungen notwendig.

 

3. Wie wollen Sie die Verkehrsprobleme bewältigen?

Fuss-, Velo- und öffentlichen Verkehr fördern. An gut erschlossenen Lagen Bauland einzonen, an schlecht erschlossenen Lagen auszonen. Kostenwahrheit im Verkehr einführen: Umwelt- und Gesundheitskosten des Verkehrs internalisieren. Den flächendeckenden Ausbau des Strassennetzes stoppen. Beförderungskapazität des öffentlichen Verkehrs bei gleicher Reisegeschwindigkeit erhöhen.

 

4. Welches zur Zeit viel diskutiertes politisches Thema hat für Sie hohe Priorität?

Die Energiewende. Langfristig müssen wir die 2000-Watt-Gesellschaft erreichen, in der wir pro Person und Jahr nicht mehr als eine Tonne CO2 verursachen. Dies bedingt den Atomausstieg und eine konsequente Fokussierung auf Energiesparen, Energieeffizienz und erneuerbare Energien. Die Energiewende ist eine Riesen-Innovationschance für unsere Wirtschaft und bedingt einen grundsätzlichen gesellschaftlichen Wandel.